Zerreiche

Quercus cerris

Von den in der Schweiz einheimischen Eichenarten ist die Zerreiche die seltenste mit dem kleinsten Verbreitungsgebiet. Natürlicherweise wächst sie nur im Tessin, sie wird aber in der restlichen Schweiz als Parkbaum gepflanzt. Könnte sie unter dem sich erwärmenden Klima eine Zukunftsbaumart werden?


Steckbrief

Deutsch Zerreiche
Lateinisch Quercus cerris
Familie Buchengewächse (Fagaceae)
Wuchs starkwüchsige Nebenbaumart, meist 30-40m
Verbreitung Schwerpunkt ostsubmediterran, von Norditalien und den Westalpen bis Kleinasien, Kreta und Balkan, in der Schweiz einheimisch, nur auf der Alpensüdseite, selten
Standort Höhenverbreitung Schwerpunkt kollin, kollin bis montan
Ökologie Habitat für diverse Lebewesen
Bedeutung Holz ähnlich der Stieleiche aber schwerer und härter: Bahnschwellen, Parkett, Möbel, Schiffsbau, Brennholz. Parkbaum. Evtl. heimischer Baum für Klimawandel









Erkennung

Wuchs/Habitus sommergrüne Nebenbaumart
Rinde/Borke braun/graues Periderm, braun/graue Streifenborke, teilweise Netzborke
Verzweigung spiralig wechselständig Knospe: mittelgross, oval zugespitzt, braun/grau, flächig behaart, Schuppen fransenartig auslaufend
Blatt mittelgross, unregelmässig gelappt, grob ausgebuchtet, stumpf oder zugespitzt, Blattunterseite auffällig behaart, häufig mit fransig auslaufenden Nebenblättern
Blüte einhäusig, zweiblütig, Blütenstand seitenständig am Jahrestrieb, weibliche Blüte einzeln, Einzelblüte grün, klein, auffällige männliche Blütenstände lenken von eher unscheinbarer weiblicher Blüte ab
Frucht nussartig ungeflügelt, Nussfrucht, einzeln auf Cupula ("Becher") sitzend, kaum oder kurz gestielt

















Wussten Sie schon?

Die Zerreiche ist sehr wärmeliebend und trockenheitstolerant. Ausser im Tessin finden wir sie auch in anderen warmen Regionen Mitteleuropas wie in Österreich und Tschechien. In ihrem Hauptverbreitungsgebiet in Süd- und Südosteuropa ist die Zerreiche ein wichtiger Forstbaum.

Bei uns in den Wäldern kann sie noch nicht mit der Wuchsleistung und Konkurrenzkraft anderer Baumarten mithalten und wird daher forstlich nicht angebaut. Vielleicht wird sich das mit dem Klimawandel ändern. Die Zerreiche ist entfernter mit den anderen in der Schweiz heimischen Eichenarten verwandt und bildet mit diesen auch keine Hybriden.

Weitere Informationen

Die Zerreiche im Waldlabor entdecken

Die Zerreiche im nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora (info flora)