Weisstanne

Abies alba

Dieser immergrüne Nadelbaum ist einer der häufigsten und bekanntesten Baumarten in den Schweizer Wäldern, sollte aber nicht mit der noch häufigeren, oft als Rottanne bezeichneten Fichte verwechselt werden.

Steckbrief

Deutsch Weisstanne
Umgangssprachlich Tanne
Lateinisch Abies alba
Familie Kieferngewächse (Pinaceae)
Wuchs Hauptbaumart, meist 30-40m, maximal über 60m hoch (höchste einheimische Baumart Europas)
Verbreitung Gebirge in Mittel- und Südeuropa. In der Schweiz einheimisch. Vor allem im Jura, Mittelland und Voralpen. In kontinentalen Gebieten der Zentralalpen eher selten.
Standort Häufig in Gebirgswäldern zwischen 800 und 1600 m ü.M. (montane Stufe), wird aber auch vielfach in Tieflagen angebaut. Wächst auf verschiedensten Standorten und kommt auch mit sauren und nassen Böden zurecht.
Ökologie Einer der schattenverträglichsten Baumarten, kann daher im geschlossenen Bestand aufwachsen. Oft mit Buche oder Fichte vergesellschaftet. Jungbäume werden stark von Reh und Hirsch verbissen.
Bedeutung Wichtiger bestandesbildender Waldbaum, vor allem in Schutzwäldern.


Verbreitung


Erkennung

Wuchs/Habitus Immergrüne häufig bestandesbildende Hauptbaumart, Äste horizontal flach ausgebreitet, häufig Klebäste
Rinde/Borke dunkelgraue Schuppen- bis Plattenborke
Verzweigung spiralig wechselständig
Knospe klein, oval abgerundet, kahl
Blatt klein, nadelförmig, mit eingekerbter Spitze, unterseits weisse Wachsstreifen
Blüte einhäusig, weiblich und männlich in getrennten Blütenständen, seitlich am Vorjahrestrieb, weiblich in aufrechten Ähren/Zapfen, Einzelblüte: klein, rötlich
Zapfen aufrecht stehend, am Baum zerfallend (keine Tannenzapfen am Boden!)
Samen klein, geflügelt










Wussten Sie schon?

Das Holz der Weisstanne ist harzfrei, aber wegen seines grösseren spezifischen Gewichts auf dem Holzmarkt weniger gefragt als das der Fichte. Deshalb wurde die Tanne forstlich weniger stark gefördert. Die Tanne hat aber eine sehr wichtige Funktion in unseren Wäldern, besonders in Schutzwäldern, die z.B. vor Lawinen oder Steinschlag schützen. Wegen ihres tiefer reichenden Wurzelwerks wird die Tanne seltener vom Wind geworfen, und auch gegenüber Borkenkäfern ist sie weniger anfällig als die Fichte. Eine Beimischung von Tannen in den Bestand erhöht die Stabilität und fördert die Biodiversität. Zudem wird vermutet, dass die Tanne besser mit dem Klimawandel zurecht kommen wird als die Fichte. Heute ist es aber vielerorts kaum möglich, junge Tannen ohne Schutz vor Wildverbiss durch Reh und Hirsch aufzubringen. Langfristig stellen die überhöhten Wildbestände deshalb ein grosses Problem für den Fortbestand der Tanne dar.

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