Waldföhre

Pinus sylvestris

Die Waldföhre ist eine äusserst anspruchslose Baumart und wächst auf allen Standorten - von sauren Mooren bis hin zu trockenen Kalkfelsen - solange sie viel Licht zum wachsen hat. Vom Förster gefördert wächst sie aber auch auf mittleren Standorten wie auf dem Hönggerberg vorzüglich. Hier erreicht sie stattliche Höhen und ist ein geschätzter Waldbaum. In sehr trockenen Gebieten wie dem Zentralwallis kann die Föhre grossflächige Wälder bilden, während sie bei uns meist nur beigemischt vorkommt.



Steckbrief

Deutsch Waldföhre
Umgangssprachlich Föhre, Kiefer
Lateinisch Pinus sylvestris
Familie Kieferngewächse (Pinaceae)
Wuchs Hauptbaumart, auf wüchsigen Standorten >30m, auf Extremstandorten auch nur wenige Meter hoch werdend.
Verbreitung Europa und Nordasien (Sibirien). In der Schweiz einhemisch. In der ganzen Schweiz, aber gehäuft in den Zentralalpen.
Standort Sehr anspruchslose Art wächst überall, wo sie nicht von anderen Baumarten verdrängt wird oder wo durch Forstwirtschaft gefördert.
Ökologie Anspruchslos aber Lichtbedürftig. Natürliche Föhrenwälder sind meist sehr licht, weisen eine artenreiche Krautschicht auf (z.B. Orchideen) und sind naturschützerisch sehr wertvoll.
Bedeutung Wichtiger Waldbaum, naturschützerisch wertvolle Wälder, Kiefernadelöl mit medizinischer Nutzung.

Verbreitung





Erkennung

Wuchs/Habitus Immergrüne häufig bestandesbildende Hauptbaumart, Äste hängend
Rinde/Borke rötlichbraune Schuppenborke
Verzweigung spiralig wechselständig
Knospe mittelgross, oval abgerundet, kahl
Blatt klein, nadelförmig, in stechende Spitze auslaufend
Blüte einhäusig, weiblich und männlich in getrennten Blütenständen, seitlich am Vorjahrestrieb, weiblich in aufrechten Ähren/Zapfen, Einzelblüte: klein, rötlich
Zapfen hängend, ganz abfallend (aufgrund des umgangssprachlichen Namens Rottanne als Tannenzapfen bezeichnet)
Samen klein, geflügelt














Wussten Sie schon?

Die Waldföhre wächst überall dort, wo die Standortsbedingungen für andere Baumarten zu extrem sind: Saure Hochmoore, trockene Kalkfelsen oder stark wechseltrockene Mergelhänge. Aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit hat die Waldföhre ein riesieges Verbreitungsgebiet über ganz Eurasien. Sie kommt beinahe in einer zusammmenhängenden Population von Spanien bis Schottland und bis nach Ostasien vor. Nur mit zu hohen Temperaturen hat die Waldföhre Mühe. In vielen waldföhrendominierten Wäldern im Wallis und Engadin beobachtet man seit einiger Zeit ein Föhrensterben. Man vermutet, dass mehrere Ursachen hinter dem Absterben der Föhre stehen: Trockenheit, veränderte Landnutzung, Sukzession und evtl. Krankheiten. Hier wird die Waldföhre vermutlich in Zukunft etwas an Terrain verlieren und den Eichen Platz machen.

Weitere Informationen


Die Waldföhre im Waldlabor entdecken

Die Waldföhre im Schweizer Landesforstinventar

Die Waldföhre im nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora info flora