Hängebirke

Betula pendula

Die Hängebirke ist durch ihre auffällige Erscheinung mit den hängenden Zweigen, ihrer filigranen Gestalt und vor allem durch die schneeweissen, teils mit schwarzen Flecken versehenen Rinde allseits bekannt. Im Gegensatz zu den anderen drei heimischen Birkenarten ist die Hängebirke sehr häufig und wächst fast überall und auf allen Standorten, sofern die Ansamungs- und Lichtbedingungen stimmen.

Steckbrief

Deutsch Hängebirke, häufige Synonyme Sandbirke, Weissbirke

Lateinisch Betula pendula

Familie Birkengewächse (Betulaceae)

Wuchs starkwüchsige Nebenbaumart, meist 20-30m

Verbreitung Schwerpunkt russisch/sibirisch, von den britischen Inseln und Frankreich bis Russland, in der Schweiz einheimisch, häufig

Standort Höhenverbreitung indifferent, kollin bis subalpin

Ökologie Typische Pionierbaumart, erträgt fast jeden Boden und besiedelt offene Flächen sofort mit den kleinen, windverfrachteten Samen. Nahrung und Habitat für diverse Raupenarten und andere Lebewesen.

Bedeutung Holz für Möbel- und Innenausbau, Brennholz, Pionierbaum, Zierbaum, Medizin und Volksbrauch


Verbreitung
Ökogramm
Verbreitung der Hängebirke





Erkennung

Wuchs/Habitus sommergrüne Nebenbaumart

Rinde/Borke weisses Periderm, schwarze Schuppenborke

Verzweigung spiralig wechselständig

Knospe mittelgross, oval zugespitzt, braun/grau, kahl

Blatt klein, ungeteilt dreieckig, doppelt gezähnt, zugespitzt

Blüte einhäusig, zweiblütig, Blütenstand endständig am Jahrestrieb oder seitenständig am Vorjahrestrieb, weibliche Blüte in Kätzchen, Einzelblüte grün, klein, auffällige männliche Blütenstände lenken von eher unscheinbarer weiblicher Blüte ab

Frucht nussartig geflügelt, Nussfrucht


Wussten Sie schon?

Die Hängebirke hat auf vielfältige Weise Einzug in unsere Kultur genommen, sei das als Medizinalpflanze, in der Symbolik und Mythologie oder als Ziergehölz. Bereits in der Steinzeit war die Birke von enormem Nutzen, unter anderem für die Herstellung des Klebstoffes Birkenpech. In der Pflanzenheilkunde wird heutzutage beispielsweise der Tee aus Birkenblättern oder der Birkensaft verwendet.

In der Forstwirtschaft hingegen dauerte es eine Weile, bis man die Vorteile der Birke erkannte, wurden Pionierbaumarten doch häufig als Konkurrenten der Zielbaumarten angeschaut. Ein Birkenvorwald kann unter Umständen einen positiven Effekt haben, indem er vor zu starker Verunkrautung und Sonneneinstrahlung schützt, den Boden schnell stabilisiert und die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Nicht zuletzt haben Pionierbäume wie Birken einen hohen ökologischen Wert als Habitat für diverse Wirbellose.


Weitere Informationen


Die Hängebirke im Arboretum des Waldlabors entdecken

Die Hängebirke im Landesforstinventar

Die Hängebirke im nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora info flora