Fichte

Picea abies


Die Fichte ist die häufigste Waldbaumart in der Schweiz und macht etwa 37% der gesamten Stammzahl aus. Von fünf Waldbäumen in der Schweiz sind also zwei Fichten. Natürlich steigt die Fichte im Gebirge höher auf als die Tanne und bildet an vielen Orten die Waldgrenze. In den tiefen Lagen des Mittellandes würde sie natürlicherweise nicht vorkommen. Aufgrund ihres relativ schnellen Wachstums und ihrer Pflegeleichtigkeit wurde und wird die Fichte auch in tieferen Lagen im grossen Stil angebaut und gilt noch heute als "der Brotbaum des Försters". Jedoch kommt man heute von den Fichten-Monokulturen weg, da diese sehr anfällig gegenüber Windwurf, Borkenkäfer und Trockenheit (Klimawandel) sind sowie gewisse ökologische Nachteile wie oberflächliche Bodenversauerung mit sich bringen.



Steckbrief

Deutsch Fichte
Umgangssprachlich Rottanne
Lateinisch Picea abies
Familie Kieferngewächse (Pinaceae)
Wuchs Hauptbaumart, meist 30-40m
Verbreitung Mitteleuropa (hier vor allem im Gebirge), Nordeuropa und Nordasien. In der Schweiz einheimisch und weit verbreitet. Nur im Südtessin und Region Genf selten.
Standort Häufig in Gebirgswäldern zwischen 800 und 2000 m ü.M. (montane und subalpine Stufe), wird aber auch vielfach in Tieflagen angebaut. Im Gebirge häufig die obere Waldgrenze bildend.
Ökologie Die Fichte ist relativ schattentolerant, aber weniger als Weisstanne und Buche. In der montanen Höhenstufe kommt die Fichte oft mit diesen beiden Baumarten zusammen vor, während sie in der subalpinstufe meist Reinbestände bildet.
Bedeutung Wichtiger bestandesbildender Waldbaum, besonders in höheren Lagen. Hoher forstwirtschaftlicher Nutzen.


Verbreitung






Erkennung

Wuchs/Habitus Immergrüne häufig bestandesbildende Hauptbaumart, Äste hängend
Rinde/Borke rötlichbraune Schuppenborke
Verzweigung spiralig wechselständig
Knospe mittelgross, oval abgerundet, kahl
Blatt klein, nadelförmig, in stechende Spitze auslaufend
Blüte einhäusig, weiblich und männlich in getrennten Blütenständen, seitlich am Vorjahrestrieb, weiblich in aufrechten Ähren/Zapfen, Einzelblüte: klein, rötlich
Zapfen hängend, ganz abfallend (aufgrund des umgangssprachlichen Namens Rottanne als Tannenzapfen bezeichnet)
Samen klein, geflügelt
















Wussten Sie schon?

Die Fichte hat viele Eigenschaften, die sie zum beliebtesten Baum in der Forstwirtschaft macht: Sie ist pflegeleicht, wächst schnell und bildet gerade unverzweigte Stammachsen, weshalb sie wertvolles Bauholz liefert. Daher wird die Fichte an vielen Orten angepflanzt, wo sie natürlicherweise nicht wachsen würde, so zum Beispiel in den tiefen Lagen des Schweizer Mittellandes. Natürlicherweise kommt die Fichte in der Schweiz nur in höheren Lagen oder in stark kontinentalen Gebieten vor. Die Nadeln der Fichte liefern eine schlecht abbaubare Streu, so dass unter Fichten meist ein oberflächlich saurer Boden mit viel organischem Material (Rohhumus) entsteht. Die Fichte lebt in Symbiose mit Pilzarten, sogenannten Mykorrhizapilzen. Diese helfen dem Baum, auch im sauren nährstoffarmen Boden Mineralien aufzunehmen. Zu den Symbiosepartner der Fichte gehören bekannte Pilzarten wie der Steinpilz und der Fliegenpilz.


Weitere Informationen


Die Fichte im Waldlabor entdecken

Die Fichte im Landesforstinventar

Porträt der Fichte auf waldwissen.net

Die Fichte im nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora info flora