Eibe

Taxus baccata

Die Eibe kann selbst in schattigen Buchenwäldern noch wachsen, wo es für andere Baumarten zu dunkel ist. Sie bildet unter den Laubbäumen eine zweite Kronenschicht, da die Eibe im Normalfall nur um die 10 Meter hoch wird. Obwohl sie auf den flüchtigen Blick vielleicht mit einer Tanne oder Fichte verwechselt werden kann, unterscheidet sich die Eibe doch in sehr vielen Hinsichten von unseren anderen heimischen Nadelbäumen und ist mit diesen auch nicht näher verwandt.

Steckbrief

Deutsch Eibe
Lateinisch Taxus baccata
Familie Eibengewächse (Taxaceae)
Wuchs schwachwüchsige Nebenbaumart, meist 5-10 m
Verbreitung Schwerpunkt atlantisch, von Deutschland, der Schweiz und Italien bis zu den Karpaten, isoliert in England, Irland, Spanien und dem Kaukasus, in der Schweiz einheimisch
Standort Höhenverbreitung Schwerpunkt kollin, kollin bis montan. Im Schatten von Laubbäumen. Häufig aber nicht ausschliesslich an Steilhängen.
Ökologie Wird sehr gerne vom Reh verbissen, jedoch giftig für viele andere Tiere wie Pferde. Früchte durch Vögel verbreitet. Schattentoleranteste Baumart, die selbst im Buchenbestand noch gut gedeiht.
Bedeutung Zierpflanze, z.B. in Sichtschutzhecken. Giftpflanze. Holz für Bogenbau, Schnitzereien. Naturschutz.

Verbreitung
Ökogramm




Erkennung

Wuchs/Habitus immergrüne Nebenbaumart, häufig Stockausschlag
Rinde/Borke rötliches Periderm, braun/graue Plattenborke, teilweise auch Streifenborke
Verzweigung spiralig wechselständig
Knospe mittelgross, oval abgerundet, grünlich, kahl, männliche Blütenknospe auffällig gross
Blatt klein, ungeteilt nadelförmig, ganzrandig, zugespitzt
Blüte zweihäusig, zweiblütig, Blütenstand seitenständig am Jahrestrieb, weibliche Blüten einzeln, Einzelblüte klein, auffällig männliche Blütenstände lenken von eher unscheinbarer weiblicher Blüte ab
Frucht nackte Samen mit Mantel, Samenmantel zu roter Scheinbeere ausgewachsen (Arillus)











Wussten Sie schon?

Eiben können wahrscheinlich um die 2'000 Jahre alt werden. Da sehr alten Eiben aufgrund von Stammfäule innerlich hohl sind, ist eine genaue Datierung ihres Alters über die Jahrringe nicht möglich. Dieser Nadelbaum ist in all seinen Teilen sehr stark giftig, nur der süssliche Samenmantel (Arillus) ist essbar. Das Holz eignet sich wie kein anderes zur Herstellung von Pfeilbögen. Bereits der Bogen von Ötzi bestand aus Eibenholz, und im Mittelalter wurde die Eibe für die Bogenproduktion grossflächig abgeholzt. Junge Eiben können heute in der Schweiz meist nicht mehr aufwachsen, da sie zu stark vom Wild verbissen werden. Es wird versucht, die Eibe wieder zu fördern, da sie vielerorts selten geworden ist.

Weitere Informationen


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Die Eibe im Landesforstinventar

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