News

Monitoring von Wildhuftieren lanciert

Ein neues Forschungsprojekt im Waldlabor untersucht, wie das Verhalten von Wildtieren, das Wachstum junger Bäume und die menschlichen Aktivitäten im Wald zusammenhängen.

Fragen über Fragen

Menschliche Aktivitäten im Wald, wie Spazierengehen oder Biken, beeinflussen das Verhalten von Wildtieren – dazu gehört auch das Fressen von Bäumen. Doch wie dieser Zusammenhang genau aussieht, ist bisher kaum erforscht.

Wachsen junge Bäume an Wegrändern zum Beispiel besser, weil dort der so genannte Verbiss durch die scheuen Rehe geringer ist? Werden an ruhigen, vom Menschen wenig frequentierten Plätzen mehr Jungbäume gefressen und am Aufwachsen gehindert, weil sich die Rehe dorthin zurückziehen? Werden klimatolerante Baumarten, die besser mit dem Klimawandel umgehen können, besonders gern gefressen? Und überhaupt: Welche und vieles Huftiere wie Wildscheine oder Rehen leben im Waldlabor?

Fragen wie diese stehen im Zentrum des neuesten Monitoring-Projekts «Wald und Huftiere» im Waldlabor. Unter der Leitung der WSL, der Fornat AG und der Wildkosmos GmbH werden seit Januar 2023 für drei Jahren zahlreiche Daten erhoben, analysiert und ausgewertet.

Infrarot und Fotofallen

Zu diesem Zweck hat das Forschungsteam an einigen Waldeingängen Infrarot-Schranken montiert, um die Zahl der Waldbesuchenden zu erfassen, die den Wald betreten und verlassen. Personendaten werden dabei keine aufgezeichnet. Wir danken allen Waldbesuchenden für das Verständnis.

Um das Verhalten der Wildhuftiere zu dokumentieren, kommen unter anderem Fotofallen zum Einsatz. Diese werden jeweils einmal im Winter und im Sommer während zwei Wochen an einem Ort angebracht, wo auch die Jungbäume untersucht werden. Die Kameras richten sich nicht auf Wege und werden auf Beinhöhe installiert, um die Erkennung von Menschen zu vermeiden. Sollten trotzdem einmal erkennbare Personendaten entstehen, werden diese umgehend gelöscht.

Eine Gruppe von Rehen tappt im Waldlabor in die Fotofalle.
Auch Wildschweine leben auf dem Hönggerberg. Ob und inwieweit sie das Wachstum junger Bäume beeinflussen, wird im Forschungsprojekt ebenfalls untersucht.
Füchse fressen zwar keine Bäume, sind aber in unseren Wäldern weit verbreitet.

Nutzen für Waldbewirtschaftung

Dank den Fotofallen können die Forschenden eruieren, welche Wildtiere wo präsent sind, wie häufig sie sich dort aufhalten und wie sich ihre Aktivitäten über den Tag und die Nacht verteilen. Anhang dieser Daten erhofft sich das Projektteam, neue Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen Menschen, Wildtieren und dem Wachstum junger Bäume zu gewinnen – um wirksame Massnahmen für die naturnahe Bewirtschaftung des Waldes abzuleiten.

Quellenangaben

Bleiben Sie mit dem Waldlabor verwurzelt

Auf Social Media liefern wir Ihnen regelmässig Anregungen und Beiträge rund um den Wald.