Bäume bilden das Gerüst unserer Waldökosysteme. Ihre Vielfalt an Arten und genetischen Eigenschaften trägt entscheidend zur Stabilität unserer Wälder bei – besonders in Zeiten, in denen sich die Umwelt durch den Klimawandel stark und schnell verändert. Daher gewinnen Baumarten, die besser mit Trockenheit und Wärme umgehen können, immer mehr an Bedeutung. Dazu gehören auch einige heimische Eichenarten (Quercus). Sie stehen zunehmend im Mittelpunkt der Bemühungen, die Anpassung unserer Wälder aktiv zu unterstützen.
Unter der Leitung von Andreas Rudow haben wir im Waldlabor je 16 Setzlinge von 4 einheimischen submediterranen Eichenarten gepflanzt. Sie spielen alle eine wichtige Rolle für die Zukunft unserer Wälder. Um eine grössere Datengrundlage zu schaffen, haben wir auf dem nahegelegenen Käferberg zusätzliche 256 Individuen dieser 4 Arten gesetzt:
Diesen Eichen ist gemeinsam, dass sie wärmeliebend und trockenheitstolerant sind. Sie werden als «submediterran» bezeichnet, weil sie aus einer Vegetationszone stammen, die zwischen unseren Breitengraden und dem Mittelmeer liegt. Während die Zerr- und Flaumeiche im Tessin verbreitet ist, finden wir die Traubeneiche auch im Mittelland und die Hybridflaumeiche im Wallis und Jura.
Der Eichentest dient nicht nur der Forschung und Lehre, sondern veranschaulicht auch die Entwicklung der submediterranen Eichenarten in unseren Wäldern. Damit leistet diese Testpflanzung einen wichtigen Beitrag zur empirischen Wissensbasis über das Wuchsverhalten der verschiedenen Eichen. Gleichzeitig stärkt sie die Vielfalt im Wald und schafft wertvollen Lebensraum.
In Zusammenarbeit mit unseren Vereinsmitgliedern Grün Stadt Zürich und ETH Zürich wird das Projekt sorgfältig betreut und gepflegt, um das gesunde Wachstum der Eichen zu fördern. Regelmässige Beobachtungen und Datenerhebungen erfolgen durch die Projektträgerin ETH Zürich. Die Laufzeit des Monitorings ist vorerst auf 30 Jahre angesetzt.
Besuchen auch Sie unsere Testpflanzung und machen Sie sich selbst ein Bild von den verschiedenen Eichenarten. Zwar sind die Bäumchen noch klein, ihre arttypischen Unterschiede werden aber bereits sichtbar. Sie erreichen die 1600 m2 grosse Versuchsfläche über einen Trampelpfad zwischen der Martinsrütti- und Hungerbergstrasse. Wir empfehlen wetterfeste Schuhe.